Die Präsenz des Ballspieles in Mesoamerika
Die Präsenz dieses Spieles umfasst unterschiedliche Kulturen und
Entwicklungsstufen des mesoamerikan-ischen Gebietes, das heißt,
die Existenz reicht von der Mittleren Vorklassik (1400-1250 v. C.),
bis zur nachklassischen Zeit (Azteken (1421 n. C.) und sogar bis in
die Gegenwart, wenn man bedenkt, dass dieses als „Ulama“ bezeichnete
Ballspiel noch in den nordöstlichen Staaten des Landes praktiziert wird.
Es wird berichtet, dass die Präsenz des Ballspieles in Mesoamerika in
Guatemala und Mexiko bis in die Zeit der Mittleren Vorklassik zurückreicht.
Während der Späten Vorklassik ist es in der Tiefebene der Mayas sowie im
Westen anzutreffen. In der Frühen Klassik ist Teotihuacan vorherrschend,
in der ein verminder-ter Gebrauch der Spielplätze zu beobachten ist. Man
weiß jedoch von deren Existenz und Gebrauch im nördlichen Teil der
Golfküste Mexikos, in Guatemala, sowie im Südosten Mexikos. Die
bedeutendsten Plätze der Spätklassik und Epiklassik sind, Puebla,
El Tajín, Veracruz, Chichen Itzá und Chiapas, bei denen es jeweils
bis zu 24, 17 bzw. 13 Spielplätze gab.
Das Spielfeld
Dem Feld wurde die Form eines “I” oder doppel “T” verliehen.
Daraus schließt man, dass der Bau eines Ballspielplatzes genau
festgelegten architektonischen und funktionellen Regeln folgte.
Im Hinblick auf die Bedeutung oder den Symbolismus des Ballspielplatzes
geht man davon aus, dass das Feld aufgrund seiner Form eine Öffnung
darstellt, die den Eingang in die Unterwelt bildet. Aufgrund dessen,
dass die Spielplätze sich an manchen Orten am tiefsten Punkt befinden,
wie zum Beispiel in Uxmal, Yucatán oder Nahum, Guatemala, wird das
Spielfeld als jener Ort betrachtet, an dem der König sich den Mächten
der Unterwelt stellt, um die Trockenzeit zu beenden und das Leben mit
der Wiedergeburt der Vegetation zu sichern.
Ballspielregeln
Der Aspekt der Ballspielregeln ist weitgehend unbe-kannt, daher gibt es
diesbezüglich eine Reihe von Schlussfolgerungen und Interpretationen.
Die gegen-wärtig bekannten Regeln des Ballspieles sind jene, die sich
auf das “Ulama” Spiel beziehen. Demnach treffen zwei Mannschaften mit
einem bis sieben Spielern auf einem zweigeteilten Spielplatz aufeinander
und werfen sich direkt oder durch Pässe einen nicht vulkani-sierten ca.
drei kg schweren Gummiball zu, der weder mit der Hand noch mit dem Fuß
oder dem Kopf berührt (dies gilt als Verstoß), sondern nur mit dem Unterarm,
der Schulter, dem Rücken oder dem Gesäß geprellt werden darf.
Das präsentierte Spiel in Deutschland dauert 30 Minuten und gliedert
sich in eine rituelle Phase, eine Aufwärmphase für die Spieler, das
eigentliche Spiel und die Siegeszeremonie.